Feines Maronenmus

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Die heißen Maronen vom Weihnachtsmarkt kennt wohl jeder. Ein süßer Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln liegt in der Luft. Die kalten Hände wärmt man sich, während man die heißen Maronen von der Schale befreit. Für mich ist das jedes Jahr der Inbegriff von Winter.

Als wir im letzten Sommer Urlaub auf Korsika gemacht haben, hatte ich DIE Offenbarung in Bezug auf Maronen: Mousse de Chastaigne! Auf deutsch: Kastanienmus. Eine typisch französische Spezialität. Hervorragend geeignet für Crêpes, Tortencremes, Liköre oder nur als süßer Brotaufstrich. Ein einfacher und süßer Allrounder, der aus meiner Küche nicht mehr weg zu denken ist.

Sooo lange musste ich warten, bis die Maronen endlich Einzug auf unseren Märkten hielten. Jetzt ist es soweit. Die Gemüsehändlerin meines Vertrauens hatte frische Maronen aus Frankreich im Angebot.

Im Urlaub hat mir ein korsischer Handwerker das Rezept seiner Frau verraten: Man nehme 1,5 kg frische Maronen – nach dem Schälen erhält man etwa 1 kg. Das Schälen ist etwas aufwändig, aber es lohnt sich. Die fertigen, vakuumierten Maronen schmecken lange nicht so gut.

Maronen schält man, indem man sie etwa 1 Stunde lang in kaltem Wasser einweicht. Danach werden sie kreuzweise an der spitz zulaufenden Seite eingeritzt und in einem Eisentopf mit 300 ml Wasser etwa 25 Minuten im offenen Feuer geröstet.

Das ist zwar Winterromantik pur, aber es würde bei den meisten am Lagerfeuer scheitern. In diesem Fall kommen die Maronen und das Wasser in den Suppentopf und werden mit geschlossenem Deckel für ca. 25 Minuten gegart. Danach ist das Schälen ein Kinderspiel. Dabei gilt: Je heißer die Maronen, desto besser lassen sie sich schälen.

Die Weiterverarbeitung zum geliebten Mus ist jetzt nicht mehr schwer. Die Maronen werden für 15 Minuten in einem Topf mit 200 ml Wasser gegart. Während dessen werden in einem zweiten Topf 750 g brauner Zucker in 200 ml Wasser aufgelöst und unter gelegentlichem Rühren zum Kochen gebracht. Die gegarten Maronen werden püriert und in das Zuckerwasser gegeben. Dort muss die gesamte Masse für etwa 30 Minuten köcheln. Immer wieder rühren. Das Mus soll die Konsistenz von Marmelade haben. Gegebenenfalls kann man noch Wasser nachgeben.

Zum Schluss wird das noch heiße Maronenmus in 3-4 heiß ausgespülte Schraubgläser gegeben und sofort verschlossen. So ist es mindestens 6 Monate haltbar.

NACHTRAG: Ich habe das Maronenmus anfangs für zu süß befunden und habe mit weniger Zucker experimentiert. Das geht aber zu Lasten der Haltbarkeit. Da ich mein Mus zur Zubereitung von Süßspeisen verwende, reduziere ich lieber dort die Zuckermenge.

Rezepte zur Verwendung von Maronenmus folgen.

4 comments on “Feines Maronenmus”

  1. Jetzt ist auch wieder Maronenmus-Zeit, deshalb bin ich auf das Rezept gestoßen. Ich liebe Maronenmus, allerdings püriere ich die Maronen ohne oder nur mit ganz wenig Zucker in Milch oder halb Milch, halb Rahm. Eignet sich natürlich nur zum frisch Verwenden, aber köstlich als Nachtisch oder für Maronen-Törtchen, oder pikant zu Wild oder Käse

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    1. Oder auf dünn ausgerollten Hefeteig gestrichen, mit Zimt bestreut, der anschließend wieder aufgerollt und in Scheiben geschnitten wird. Maronenmus-Zimtschnecken. Mit oder ohne Apfelstückchen. Ooooohhhhh…. Ich weiß schon, was ich nächsten Sonntag backe 😋
      Danke für den lieben Kommentar und die Erinnerung, dass ich Rezepte mit Maronenmus nachliefern wollte.

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