Mit Einhornhaufen und Eierlikör durch die Coronakrise

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Diese „Krankheit“ – wie wir es unserem Nachwuchs fast täglich erklären müssen – hat unseren Alltag komplett umgekrempelt. Die Schulen und Kitas sind geschlossen. Mama und Papa arbeiten nahezu vollständig von zu Hause; versuchen den Spagat zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung zu schaffen. So gut es eben geht.

Um unseren neuen Alltag besser zu organisieren, mussten wir einige unserer Prinzipien über den Haufen werfen. Eines davon ist der Fernsehkonsum. Bisher gab es alle 2-3 Tage mal eine halbe Stunde Fernsehen. Jetzt kommt der Nachwuchs täglich auf locker 2 Stunden. Glücklicherweise haben es uns WDR und KiKa mit ihrem angepassten Kinderprogramm leicht gemacht. Täglich kommen die Sendung mit der Maus, Logo, Wissen macht Ah usw.

Guten Gewissens parken also die ahnungslosen Eltern ihre Kinder vor dem Fernseher, während sie selbst Telefonkonferenzen abhalten. Plötzlich stürmt der Nachwuchs herein und will Einhornhaufen backen! „Bitte was?!“ frage ich und kann aus dem Wohnzimmer gerade noch die Abspann-Musik von Wissen macht Ah! erkennen. Ich erfahre vom Nachwuchs, dass ich im Internet nach dem Rezept gucken soll und schon werde ich drauf festgenagelt. Am Nachmittag backen wir also Einhornhaufen!!

Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Baiser-Gebäck, das mit Lebensmittelfarben in den Farben des Regenbogens eingefärbt wird. Ich habe das Original Einhornhaufen-Rezept ein klein wenig abgewandelt:

  • 60 Backoblaten (d = 50 mm)
  • Eiweiß von 4 Eiern. Eigelb für den Eierlikör aufbewahren.
  • 150 g Puderzucker
  • Lebensmittelfarben. Wenn es geht, in Regenbogenfarben. Wir hatten nur Rot, Gelb, Grün, Blau zu Hause.
  • Müslischalen (je eine für jede Farbe)
  • Spritzbeutel. Eine Plastiktüte, die an einer Ecke aufgeschnitten wird, funktioniert zur Not auch.

Und so geht es: Backofen auf 120 °C vorheizen. Die Backoblaten auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen. Eiweiß in einem hohen Gefäß steif schlagen. Langsam den Puderzucker einrieseln lassen. Den Eischnee zu gleichen Teilen auf die Müslischalen verteilen und mit je einer Farbe bis zur gewünschten Intensität einfärben. Alle Farben in einen Spritzbeutel schichten, ohne sie zu vermischen. Der Eischnee wird nun mit kreisenden Bewegungen zu kleinen Haufen auf die Backoblaten gespritzt. Jetzt darf man sich nicht wundern, denn die Haufen sehen fast alle gleich aus. Allerdings nur von außen. Im Inneren der Eischnee-Kleckse vermischen sich die Farben. Fast so, als wär es Magie! Nun werden die Einhornhaufen gebacken: 20 Minuten bei 120 °C, 20 Minuten bei 100 °C, 20 Minuten bei ausgeschalteter Temperatur und leicht geöffneter Tür nachtrocknen lassen.

Und was hat es nun mit dem Eierlikör auf sich? Na, irgendwas muss ja noch mit dem Eigelb passieren. Und die Mama braucht schließlich – nachdem sie dem Kind eine magische Zeit bereitet hat – auch ein bisschen was für sich selbst… Ich benutze dafür meinen Thermomix. Der arbeitet, während ich die Küche aufräume. Wer keinen Thermomix hat, muss sich die Arbeit machen und den Likör über dem Wasserbad aufschlagen.

Das Bild habe ich ausnahmsweise nicht selbst gemacht. Kostenloser Download bei Pixabay.com

Für den Eierlikör (etwa 500 ml) braucht man:

  • Eigelb von 4 Eiern
  • 80-100 g Zucker
  • 200 ml Sahne
  • 250 ml Likör 43

Im Thermomix 8 Minuten bei 70°C mit Stufe 4 aufschlagen. Durch ein Teesieb gießen. (Falls doch mal etwas Eiweiß hinein geraten ist, flockt das beim Erhitzen aus.) In eine hübsche Flasche füllen. Soll sich etwa 4 Wochen im Kühlschrank halten. Das habe ich noch nie testen können. Bei uns ist der Eierlikör immer schon vorher leer.

Ich wünsche Euch magische Stunden beim Nachkochen.

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